Eine Forschergruppe von Universitäten (Harvard, Warwick, Wharton) sowie des Mischkonzerns Procter & Gamble berichtet in einem neuen Forschungspapier über ein gross angelegtes Feldexperiment zur Untersuchung von Teamwork mit Unterstützung durch Anwendungen generativer KI. Die Schlussfolgerungen sind weitreichend: der Einsatz von GenKI in der Wissensarbeit hat nicht nur Folgen für die (Team-)Leistung, sondern auch für die Art und Weise, wie sich Fachexpertise und soziale Verbundenheit innerhalb von Teams artikulieren und wie Unternehmen kollaborative Wissensarbeit organisieren sollten.


Anlage der Studie

Ausgangspunkt der Studie war die Feststellung, dass Teamarbeit ein Grundpfeiler moderner Organisationen ist. Drei Aspekt sind dabei zentral:

Die zentrale Forschungsfrage lautete daher: Kann GenAI die Rolle von Menschen im Rahmen von Teamarbeit übernehmen? Kann GenKI nicht nur als Werkzeug fungieren, sondern einige der gleichen Vorteile bieten wie Teamarbeit mit menschlichen Kolleg:innen, nämlich kollektive Leistung, Austausch von Fachwissen und soziale Bindung?

An der Feldstudie waren 776 Wissensarbeiter:innen des Mischkonzerns Procter & Gamble (P&G) beteiligt. Die Expert:innen waren in der Regel sehr erfahren (mehr als 10 Jahre Berufserfahrung bei P&G) und wiesen verschiedene Profile auf: entweder stärker kaufmännisch ausgerichtet oder stärker Technologie-orientiert.

Nach dem Zufallsprinzip wurden einerseits fachlich gemischte Teams gebildet und den zwei Bedingungen (Arbeiten mit ChatGPT 4 / 4o oder ohne) zugewiesen. Das gleiche galt für Einzelpersonen. Sowohl Teams als auch Einzelpersonen erarbeiteten im Verlauf eines eintägigen Workshops Lösungen für Problemstellungen im Bereich der Produktentwicklung.

Abb. 1: Untersuchungsbedingungen (Bildquelle: Dell’Acqua et al. 2025)

Abb. 1: Untersuchungsbedingungen (Bildquelle: Dell’Acqua et al. 2025)

Dieses Design erlaubt es, die Effekte von GenKI und Teamarbeit unabhängig voneinander und in Kombination zu isolieren. Die Ergebnisse wurden auf mehreren Dimensionen bewertet:

Schnellere und bessere Arbeitsergebnisse mit positiveren Emotionen bei der Arbeit

Wichtige Ergebnisdimensionen betreffen die benötigte Zeit für das erarbeiten von Lösungen, die Qualität der Lösungen, die wahrgenommenen Emotionen im Verlauf der Arbeit an den Lösungen und der Anteil der realisierten Lösungen an den Top 10% der Lösungen. Die nachfolgenden Ergebnisvisualisierungen zeigen die zugehörigen Ergebnisse auf.